News in times of conflict – Die Entwicklung der deutschen Zeitung 1605 – 1650

17.06.2021 | 19:00 Uhr, online | Jan Hillgärtner (Leiden)

Der Vortrag ist eine Kooperation des Instituts für Zeitungsforschung Dortmund und dem Historischen Verein. Er zeichnet die Geschichte von der Geburt und der Verbreitung der Zeitung im Heiligen Römischen Reich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach. Als der Straßburger Drucker Johann Carolus 1605 den Stadtrat um die Gewährung eines Druckprivilegs für seine Relation aller Fürnemmen und gedenckwürdigen Historien ersuchte, hatte er damit den Grundstein für die Zeitung und damit für ein neues Medium gelegt, das sich innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten als fester Bestandteil in die europäischen Druck- und Informationswelt verankern sollte.

Aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lassen sich bereits über 100 Zeitungen nachweisen. Doch die letztendliche Durchsetzung der Zeitung als primärer Lieferant aktueller Nachrichten war in der von dem Konzert der von Flugblättern und Flugschriften bestimmten Medienwelt der Frühen Neuzeit alles andere als selbstverständlich. Ein beträchtlicher Teil der frühen Zeitungen wurde nach nur wenigen Ausgaben wieder eingestellt.

Die frühen deutschsprachigen Zeitungen vermieden das demonstrative Zuschaustellen von politischer Voreingenommenheit und propagandistischer Rhetorik. Die Zeitungseditoren und Herausgeber favorisierten rein sachliche Berichte. Diese entnahmen sie dem Strom der in handschriftlichen Nachrichtensammlungen und Briefen zirkulierenden Nachrichten, und fügten diese dann meist ohne oder mit nur einer geringen sprachlichen Bearbeitung in die eigenen Zeitungen ein. Sie verzichteten weitestgehend auf das Hinzufügen von politischem und historischen Rahmeninformationen, welches ihnen als Parteinahme ausgelegt werden konnte.

Zoom-Link zur Teilnahme an der Veranstaltung: https://zoom.us/j/95622666354?pwd=c3FZQXlKOXljQ0Y3d0JzNlBtR2JrZz09

(c) Jan Hillgärtner

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