Die Geschichte Dortmunds:
Kaum anderswo als in der Geschichte einer Stadt verbinden sich Raum und Zeit in so ausgeprägter Form.


Nur wenige Städte hierzulande besitzen eine so reiche Tradition wie Dortmund, eine Stadt, die in ihrer 1125-jährigen Geschichte zweimal sogar europaweite Geltung für sich beanspruchen durfte:

In der Blütezeit der Hanse und in der Hochphase der Industrialisierung, die man nachträglich als „Gründerzeit” bezeichnete. Den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg der Stadt vollbrachten jeweils die Bürger der Stadt selbst, sei es nun als Fernkaufleute oder Handwerker im Mittelalter oder im Dreiklang von Kohle, Eisen und Bier als Unternehmensgründer und Facharbeiter Ende des 19. Jahrhunderts. Nur wer die historischen Wurzeln einer Stadt kennt, kann ihre Gegenwart besser verstehen, kann sich mit seiner Stadt identifizieren.

Die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte ist für die Gestaltung der Zukunft ebenso notwendig wie die Auseinandersetzung mit dem Heute.
Dabei ist Geschichte unteilbar. Zu Dortmunds Vergangenheit gehören die Blütezeit der Freien Reichs- und Hansestadt ebenso wie die Geschichte der Hochindustrialisierung, aber auch die Schattenseiten wie die Zeit des Nationalsozialismus. Kaum anderswo als in der Geschichte einer Stadt verbinden sich Raum und Zeit in so ausgeprägter Form. Dortmund, unsere Stadt, ist nach wie vor prägender Erfahrungs-, Kommunikations- und Identifikationsraum für alle Bürgerinnen und Bürger.

Das neue Dortmund ist stolz auf das alte Dortmund!


5. Jahrtausend v. Chr. – 800 n. Chr. Die Anfänge der Besiedlung

Die Anfänge der Besiedlung im Bereich der heutigen Großstadt Dortmund reichen weit in die schriftlose Zeit der Vorgeschichte zurück. Entlang des Hellwegs – vom Rhein bei Duisburg über den Dortmunder Raum in die Soester Börde und weiter nach Osten – zieht sich ein fruchtbarer Lößgürtel mit den besten Böden Mitteleuropas….

800 – 1100: Königshof – Königspfalz (?) – Königsmarkt

Mit der Unterwerfung der Sachsen durch die Franken unter der Führung Karls des Großen findet um 800 der Raum Dortmund erstmals schriftliche Erwähnung. Die fränkischen Reichsannalen berichten zum Jahre 775 von der Eroberung der „Sigiburg“ (Syburg), einer wichtigen Burganlage über dem Zusammenfluss von Ruhr und Lenne, und der Stiftung der…

1100 – 1300: Dortmund wird Reichsstadt – Dortmund in der Stauferzeit

Vom Ort zur Stadt – dieser Wandel vollzieht sich in der Stauferzeit im 12. und 13. Jahrhundert. Die Stadt löst sich – ausgehend von Privilegierungen der staufischen Könige Konrad III., Friedrich I. (Barbarossa) und Friedrich II. – aus der herrschaftlichen Umklammerung des Königtums und seiner Verwaltung vor Ort, an ihrer…

1300 – 1500: Aufstieg der Stadt im Spätmittelalter

Die Stellung als autonome Reichsstadt brachte Dort mund eine Sonderposition, verschaffte der Stadt gleichsam den Status der Eigenstaatlichkeit. Der König huldigte die Stadt nach seiner Wahl und erhielt im Gegenzug eine Bestätigung der Reichsprivilegien. Die politische Sonderstellung als einziger Reichsstadt Westfalens gründete auch auf der wirtschaftlichen Entwicklung. Im 14. Jahrhundert…

1500 – 1650: Im Zeichen von Reformation und Dreißigjährigem Krieg

Das 16. Jahrhundert brachte auch für Dortmund eine ereignisreiche Zeit: Reformation und Gegenreformation waren Ausdruck einer Krise des Denkens und Handelns – sie erschütterten die Stadt. Seit 1527 sind reformatorische Bestrebungen der Dortmunder Bürgerschaft erkennbar, nachdem zuvor – seit 1518 – schon Teile des Stadtklerus reformatorischen Bestrebungen gefolgt waren. Dennoch…

1650 – 1800: Dortmund im 18. Jahrhundert – eine Ackerbürgerstadt

Von den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs sollte sich Dortmund als Reichsstadt nicht mehr erholen. Die einst bedeutende Reichs- und Hansestadt war auf das Niveau eines kleinen Ackerbürgerstädtchens herabgesunken. Das Gewerbeleben hatte keine Ausstrahlung mehr, die Stadt verharrte in überkommenen politischen und wirtschaftlichen Formen. Im Jahr 1793 hatte Dortmund 1038 Haushalte,…

1800 – 1850: Vom Ancien Regime zur Moderne – Dortmund Weg von der Agrar- zur Industriestadt

Ausgelöst durch die Französische Revolution von 1789 war es zur Umwälzung des nahezu gesamten europäischen Kontinents gekommen. Auch Dortmund bekam die Folgen zu spüren. Französische Revolutionsarmeen hatten die Grenzen Frankreichs überschritten und linksrheinische Territorien besetzt. Mit dem Auftreten Napoleon Bonapartes auf der politischen Bühne veränderte sich Europa nachhaltig. Das Heilige…

1850 – 1876: Die „Dortmunder Gründerjahre”

Die Grundlagen der modernen Dortmunder Wirtschaft und der Großstadt Dortmund wurden zwischen 1850 und 1876 geschaffen. In diesen Kontext gehören jedoch auch Defizite wie die soziale Zweiteilung der Stadt durch die Eisenbahnlinien. Die damals in Kauf genommene Abtren­nung des Nordens von der Innenstadt hat die Stadt­planung bis in die Gegenwart…

1877 – 1900: Industriebevölkerung und „soziale Frage“ Veränderungen der städtischen Infrastruktur Die Anfänge der Arbeiterbewegung

Die Geschichte Dortmunds ist auch mit der Zuwanderung von Arbeitskräften und deren Familien eng verbunden. Waren es bis zur Reichsgründung noch Menschen, die zum größten Teil aus der näheren Umgebung, aus Rheinland und Westfalen stammten, so änderte sich dies seit den 1870er Jahren grundlegend. Die Industrie war aufgrund der Ausdehnung…

1900 – 1918: Phase der Hochindustrialisierung und Urbanisierung

Als vor über 100 Jahren – am 1. Januar 1900 -in vielen Bürgergesellschaften und -vereinen die Sektkorken knallten, hatte Dortmund ein neues Jahrhundertgesicht. Nicht mehr Kirchtürme bildeten den Mittelpunkt der Siedlungen, sondern Förder­türme und Fabrikschlote. Auch in den Arbeiterkolonien war die Zuversicht ins neue Jahrhundert groß. Als Stadt der Kohle,…

1919 – 1933: Krisen und Kompromisse – Demokratie und Republik

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war eine Zeit der Krisen in Wirtschaft und Politik, aber auch der Blüte, etwa im Hinblick auf Kultur und Urbanität. Die westfälische Städteordnung von 1856, die auch für Dortmund galt, hatte den Dualismus von zwei Körperschaften städtischer Selbstverwaltung vor­gesehen: den Magistrat und die Stadtverordne­tenversammlung….

1933 – 1945: Dortmund unter dem Hakenkreuz

Infolge der Machtergreifung der Nationalsozia­listen – am 7. März 1933 wurde symbolisch die Hakenkreuzfahne am Dortmunder Rathaus auf­gezogen – begann eine Zeit, die in der Stadtge­schichte Dortmunds besondere Spuren hinterlassen hat. Nicht zuletzt das Mahnmal in der Bittermark zu Ehren der 1945 ermordeten 300 Widerstands­kämpfer und ausländischen Zwangarbeiter sowie die…

1945 – 1958: Die Stadt im Wiederaufbau

Nach Kriegsende gestaltete sich das Leben in dem weitgehend zerstörten Dortmund als Kampf ums Überleben. 1945 hausten in den Ruinen nur noch etwa 300.000 Menschen. Die dringlichsten Anliegen der Menschen – die Wohnungsnot und die Nahrungsmittelversorgung – standen im Vor­dergrund des allgemeinen Interesses. Noch im April 1947 kam es in…

1958 – heute: Strukturkrise und Strukturwandel

Der große Schwung des Wiederaufbaus brachte Dortmund auf vielen Sektoren Spitzenwerte. Doch die konnten auf Dauer nicht die Probleme überdecken, die mit dem Ende der 50er Jahre ein­setzenden Strukturwandel auftauchten. Betroffen waren die tragenden Säulen der Wirtschaft: Kohle und Stahl. Ende 1958 erfolgten im Bergbau die ersten Entlassungen; eine ununter­brochene…

Nach oben scrollen