Nach Kriegsende gestaltete sich das Leben in dem weitgehend zerstörten Dortmund als Kampf ums Überleben. 1945 hausten in den Ruinen nur noch etwa 300.000 Menschen. Die dringlichsten Anliegen der Menschen – die Wohnungsnot und die Nahrungsmittelversorgung – standen im Vordergrund des allgemeinen Interesses. Noch im April 1947 kam es in Dortmund zu Hungerdemonstrationen. Unter der britischen Militärregierung, der sich Dortmund nach Kriegsende unterzuordnen hatte, wurde der politische, städtebauliche und wirtschaftliche Wiederaufbau relativ zügig vorangetrieben.
Als „Initialzünder” oder „Motoren” des Wiederaufbaus wurden insbesondere Fritz Henßler, der aus dem Konzentrationslager befreite spätere Oberbürgermeister, und der aus der Emigration zurückgekehrte Wilhelm Hansmann als Oberstadtdirektor betrachtet. Im Zuge der neuen Gemeindeordnung vom 1. April 1946 und infolge der ersten demokratischen Kommunalwahlen nach dem Krieg erhielten beide das entsprechende Mandat klar und deutlich von der Bevölkerung übertragen. Die SPD konnte nach dem Krieg ihre führende Position ausbauen und erreichte schon bei der ersten Wahl nach dem Krieg 46,3 % der abgegebenen Stimmen (CDU 35,1 %, KPD 12,6 %, FDP 3,6 %).
Als wichtige Voraussetzung für den Wiederaufbau mussten zunächst insgesamt 7,5 Mio. Kubikmeter Schutt beseitigt werden. Maßgeblichen Anteil an den Räumungsarbeiten hatten die „Trümmerfrauen”, die nun mangels männlicher Arbeitskräfte auch schwerere Arbeiten im Baugewerbe übernahmen. Eine der schwierigsten Aufgaben hatten die Stadtplaner. Sollte der Stadtkern auf seinem überkommenen Standort rekonstruiert werden oder sollte er von Grund auf neu aufgebaut werden? Die verantwortlichen Politiker entschieden sich für eine Synthese beider Standpunkt, bei der – aus heutiger Sicht – einige historische Bauten, wie etwa das Alte Rathaus, zu kurz gekommen sind.
Neben dem Wiederaufbau der mittelalterlichen Kirchen wie beispielsweise von St. Reinoldi, St. Marien sowie Propstei- und Petrikirche bewiesen die Verantwortlichen auch eine glückliche Hand mit dem Wiederaufbau der Westfalenhalle, seit nunmehr 80 Jahren erste Adresse und werbeträchtiges Aushängeschild der Stadt. Dortmund hat nach 1945 wie das gesamte Ruhrgebiet von der Bevorzugung der Grundstoffindustrien, vornehmlich des Bergbaus, profitiert. Zudem erwies sich rasch, dass die Kriegszerstörungen nur relativ wenige Zechen zerstört hatten, so dass man in der Lage war, deren Betrieb bis Juni 1945 fast vollständig wieder aufzunehmen.
Die von der britischen Militärregierung als Sanktionen verordneten Demontagen von unersetzlich erscheinenden Industrieanlagen, die in der Zeit von 1947 bis 1949 unter massiven Protesten der Stahlarbeiterschaft erfolgten, erwiesen sich nachträglich als Modernisierungsschub für veraltete Produktionseinheiten. Auf der anderen Seite wurde dadurch die Monostruktur der Bergbau-, Eisen- und Stahlindustrie weiterhin verstetigt und stabilisiert.
Die weltweite Nachfrage nach Stahl und Eisenprodukten in den 50er Jahren führte dazu, dass Dortmund bereits 1951 zur größten Industriestadt Nordrhein-Westfalens und in der Höhe der Stahlerzeugung von keiner anderen Stadt der Bundesrepublik übertroffen wurde. Wie schon während der Hochindustrialisierungsphase im 19. Jahrhundert schien sich Dortmund zum wirtschaftlichen „Eldorado” zu entwickeln. Bei einer Arbeitslosenquote in der BRD von 10,1 % und 4,9 % in Nordrhein-Westfalen lautete die Vergleichszahl für Dortmund 1953 nur 2,3 %, was de facto einer Vollbeschäftigung gleichkam.
1955 übertraf auch der Bierausstoß jeglichen Spitzenwert der Vorkriegszeit und erreichte schnell wieder eine Spitzenposition in Deutschland. Ende 1956 wurde, bedingt durch den wirtschaftlichen Boom sowie die Zuwanderungen, insbesondere von Flüchtlingen, mit 630.000 Einwohnern ein vorläufiger bevölkerungsmäßiger Höhepunkt erreicht, der sich bis 1965 noch auf die bisherige Höchstbevölkerungszahl von 658.000 Einwohnern schraubte.