23.10.2024 | 19:00 Uhr | Stadtarchiv Dortmund | Susanne Klingenstein
Gelacht und gedacht, erzählt und erzogen wurde in jiddischer Sprache seit dem Hochmittelalter. Auf den letzten Blättern gelehrter Bücher finden sich Rezepte, Zaubersprüche und Gebete. Gereimte Epen kursierten in Abschriften zum geselligen Vortrag. Ein Konvolut von 1382 aus Kairo bezeugt, dass Juden mit deutscher Literatur bestens vertraut waren und sie witzig adaptierten. Susanne Klingenstein wird an diesem Abend über die spannende Geschichte der jiddischen Literatur erzählen und aus ausgewählten Texten vortragen. Wir laden Sie herzlich zu diesem Leseabend jiddischer Literatur in das Stadtarchiv Dortmund ein. Der Vortrag findet in Kooperation mit der ParkAkademie, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V. und ADIRA NRW statt.
Susanne Klingenstein, geboren 1959 in Baden-Baden, ist Research Fellow am Zentrum für Jüdische Studien an der Harvard University. Sie veröffentlichte Studien zur Identitätsbildung jüdischer Literaturwissenschaftler, übersetzte bedeutende Erzählungen aus dem Jiddischen, schrieb ein Buch über Martin Walser und zuletzt die Studie Mendele der Buchhändler. Leben und Werk des Sholem Yankev Abramovitsh. Eine Geschichte der jiddischen Literatur zwischen Berdichev und Odessa, 1835-1917.